Hugo Strasser, eine der letzten Swing-Legenden ist gestorben

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Die letzten Swing Legenden: Paul Kuhn, Max Greger, Hugo Strasser

Als Bandleader und Klarinettist hat Hugo Strasser Weltruhm erworben. Millionen Menschen tanzten zum „Strasser-Sound“ seines Tanzorchesters. Nun starb er im Alter von 93 Jahren.

Nun hat auch die letzte „Swing-Legende“ die Bühne für immer verlassen. Nach dem Tod von Paul Kuhn vor drei Jahren und dem von Max Greger im vergangenen Herbst ist am gestrigen Donnerstag Hugo Strasser gestorben. Noch mit 92 Jahren hatte er bis zu 70 Auftritte pro Jahr. „Ich möchte so lange weitermachen, wie mich der Herrgott lässt“, sagte er noch vor gut einem Jahr anlässlich seines 70. Bühnenjubiläums.
In der Nachkriegszeit hatte er sich in München mit dem Swing aus den USA angefreundet, der damals die Deutschen von der Marschmusik befreite. Er spielte Jazzmusik in amerikanischen Clubs in München und anderen bayerischen Städten, unter anderem auch für die dortige US-Infanteriedivision. Ab 1949 spielte er als Altsaxophonist und Klarinettist an der Seite seines Freundes Max Greger im 1948 gegründeten Max-Greger-Sextett.

1955 gründete er sein eigenes 16-köpfiges Tanzorchester und spezialisierte er sich auf Melodien „im strikten Tanzrhythmus“.  Schnell erarbeitete er sich einen Ruf als eines der besten Tanzorchester der Welt. An allen großen Bällen und Tanzturnieren spielte seine Band, deren Zusammensetzung sich in mehr als 50 Jahren nur wenig änderte. Aber auch im Fernsehen trat er regelmäßig vor einem Millionenpublikum auf.

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Mitverantwortlich für den riesigen Tanzboom in Deutschland

fc2398fa7049f9629fac44bc00e8ed48_hw600_widthHugo Strasser und sein Orchester waren einer der wesentlichen Erfolgsbausteine des riesigen Tanz-Booms in Deutschland! Er und einige seiner Bandmitglieder komponierten und arrangierten viele der Titel, mit denen sie auftraten selber. Seine Schallplatten und CDs waren äusserst populär und verkauften sich teilweise glänzend. Seine Komposition „Lonely Trumpet“ wurde ein Welterfolg. Die legendäre „Tanzplatte des Jahres“ (von 1966 bis 1996!) erreichte zeitweise Verkaufszahlen von bis zu 300.000 Stück pro Jahr. Noch in den 80er-Jahren war es fast unmöglich, dass man an einem Turnier nicht mehrere seiner Aufnahmen hörte. So taktsicher er mit seiner Band unterwegs war, doch beim selber tanzen, erwähnte er immer wieder, könne er den Takt nicht halten. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit zwei Goldenen Schallplatten, dem Deutschen Schallplattenpreis und dem Goldenen Tanzschuh.tanzplatte_des_jahres_81

Mit Bestürzung hatte er im Sommer auf den Tod seines langjährigen Weggefährten Max Greger reagiert – und bei dessen Beerdigung gespielt. Er habe nicht geglaubt, dass er als Letzter übrig bleiben werde, sagte Strasser damals. In seinem letzten Lebensjahrzehnt gingen Hugo Strasser, Max Greger und Paul Kuhn dann als die „drei Swing-Legenden“ immer wieder mit der SWR Big-Band auf Tournee, zur Freude alter Fans und neuer Hörer.

Am 7. April wäre er 94 Jahre alt geworden.

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Die grossen Stars der Tanzsmusik: v.l. James Last, Hugo Strasser, v. Paul Kuhn, h. Hazy Osterwald, Max Greger

123 One Comment on “Hugo Strasser, eine der letzten Swing-Legenden ist gestorben

  1. Das gab`s nur einmal, das kommt nicht wieder !

    Das ist mein Spruch zum Ableben der grössten Bandleader des deutschsprachigen Raumes.
    Was bleibt ist die Erinnerung an MC – Schallplatte – CD – Fernsehsendungen und Konzerten.
    Ich habe Sie alle in meiner Sammlung.
    Die Welt ist um ein großes Stück ärmer geworden.

    Liebe Grüße an alle Instrumentalfreunde

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