EM Standard: Titelverteidigung und erfolgreiche Schweizer Paare
Das litauische Paar Evaldas Sodeika & Ieva Zukauskaite konnten ihren Titel in Bukarest verteidigen, mussten jedoch erstmals einen Tanz abgeben. Erstmals haben sich beide Schweizer Paare an einer Europameisterschaft direkt, ohne Redance, für die zweite Runde qualifiziert. Volodymyr Kasilov & Yulia Dreier erreichten den sehr guten 25. Platz. Davide Corrodi & Maja Kucharczyk platzierten sich knapp dahinter auf dem 29. Rang.
Nach zweijähriger Corona bedingter Pause fand die Europameisterschaft Standard in Bukarest in einem der prachtvollen Säle des Rumänischen Parlamentsgebäudes statt. Vor dieser historischen und festlichen Kulisse sicherten sich die Litauer ihren zweiten Europameister-Titel.
Im Finale mussten sie allerdings den Tango an das italienische Paar Francesco Galuppo & Debora Pacini abgeben. Dieses Paar überzeugte ab der Vorrunde mit Dynamik, Emotionen und viel Tanzfreude. Evaldas & Ieva tanzten im Vergleich dazu ab der ersten Runde sehr zurückhaltend. Vor allem bei Evaldas vermisste man die übliche positive Ausstrahlung. Bereits in der 24er-Runde erreichten sie in der Punktewertung nur zweiten Rang. Im Semifinale wurden sie ganz knapp vor Francesco & Debora gewertet. Auch im Final war die Punkte-Differenz lediglich 0.8 Punkte vor den Italienern. Bisher gewannen die amtierenden litauischen Weltmeister jeweils mit mindestens 6 Punkten Vorsprung. Da entwickelt sich für die Zukunft ein spannendes Duell.
Auch das estländische Paar Madis Abel & Aleksandra Galkina griffen von Beginn an voll an und tanzten mit viel Dynamik. Was die beiden im Tango hinzauberten, begeisterte in jeder Runde. Sie wurden für ihre Leistung erstmals an einer Meisterschaft mit der Bronze- Medaille belohnt.
Premiere für die Schweizer Paare
Die Schweizer Paare erlebten eine Premiere. Noch nie erreichten beide Paare ohne Redance direkt die zweite Runde, was klar den Aufwärtstrend beider Paare bestätigte. Volodymyr Kasilov & Yulia Dreier erreichten den sehr guten 25. Platz, nur wenig entfernt klassierten sich Davide Corrodi & Maja Kucharczyk auf dem 29. Rang.
Die Leistungsdichte ist an einer EM meistens noch ein bisschen höher als an einer WM, da Paare aus „exotischen“ Ländern in der Vorrunde fehlen. Den Schweizer Meistern vom DUZ fehlten lediglich 3 Marks für die 24er-Runde. Wer schon öfter an EM, WM oder Grand Slams dabei war, weiss diese Leistung einzuschätzen. Ab der 24er-Runde findet man wirklich nur noch sehr gute Paare auf der Fläche. Für beide Paare zahlt sich mittlerweile aus, sich seit Jahren auf die internationale Turniere und internationale Trainer auszurichten. Beide Schweizer Paare holen sich regelmässig Knowhow in Italien und anderen grossen Tanzländern, um in deren kompetitiven Umfeld zu traineren und zu starten. Das prägt und spornt an – und bringt Erfolg. Auch im WDSF-Worldranking hat sich das mittlerweile ausgewirkt; Davide & Maja liegen nach der EM auf Rang 44, Vova & Yulia auf Rang 81.
Die Rangliste
(54 Paare gestartet)
1. | Evaldas Sodeika – Ieva Zukauskaite | LTU | ||
2. | Francesco Galuppo – Debora Pacini | ITA | ||
3. | Madis Abel – Aleksandra Galkina | EST | ||
4. | Tomas Fainsil – Violetta Fainsil | GER | ||
5. | Cojoc Rares – Matei Andreea | ROU | ||
6. | Dariusz Mycka – Madara Freiberga | POL | ||
25. | Volodymyr Kasilov – Yulia Dreier | SUI | ||
29. | Davide Corrodi – Maja Kucharczyk | SUI |
Weitere Bilder von der EM in Bukarest findet ihr hier
Europacup Latein
Gleichzeitig fand in Bukarest auch der Europacup Latein statt. Für die Schweiz waren David Buechel & Flavia Landolfi vom TDSC am Start. Leider verpasste das sympathische Paar im Redance ganz knapp die Qualifikation zur 2. Runde. Mehr Glück hatte „unsere“ Alessia Gigli, die in Bremen lebt und trainiert und für den Deutschen TanzSport Verband startet. Mit Daniel Dingis tanzte sie sehr überzeugend auf den 3. Rang.